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Jugend
Montag, 24.11.2025 13:17 Uhr | Ludwigsburg24, Ayhan Günes

Erfolgreiches Wochenende für den SGV Freiberg



Es war der Moment, auf den Freiberg seit Wochen gewartet hatte. Ein Moment, der sich wie ein kollektives Aufatmen anfühlte – für die Mannschaft, für den Trainer, für den gesamten Verein. Nach acht sieglosen Spielen hat der SGV Freiberg im Regionalligaspiel am Sonntagnachmittag beim SC Freiburg II endlich wieder gewonnen und sich die Tabellenführung zurückgeholt. Ein 2:1-Erfolg, der weit mehr bedeutet als drei Punkte: Es ist ein Befreiungsschlag. Und zugleich ein Tag, an dem auch die Zukunft des Vereins Geschichte schrieb. Doch dazu später mehr.

Freibergs Absturz – und der Tag, an dem alles kippte

Neun Siege aus neun Spielen, Tabellenführer, Zehn-Punkte-Vorsprung – der SGV war die Überraschungsmaschine der Regionalliga Südwest. Doch das 1:1 am 10. Spieltag bei den Stuttgarter Kickers leitete einen Bruch ein. Was vorher selbstverständlich wirkte, wurde plötzlich fragil: verlorene Duelle, späte Gegentore, verpasste Chancen, schwindendes Selbstvertrauen.

Der einst souveräne Primus verlor Spiel für Spiel an Boden. Am Freitagabend überholte schließlich der FSV Frankfurt – zumindest für 48 Stunden. Doch Freiburg sollte der Wendepunkt werden.

Jantunens Patzer bringt Freiberg zurück ins Leben

Freiburg begann dominant, während Freiberg sichtbar um Stabilität rang. Doch der erste klare Angriff des SGV veränderte das Spiel – und möglicherweise die gesamte Stimmungslage.

Ein langer Ball von Kehl-Gomez, ein völlig verschätzter Herauslauf von SCF-Keeper Jantunen, ein abgeklärter Abschluss von Valpoort: 1:0 für Freiberg. Der Jubel war weniger Ekstase als tiefe Erleichterung. Vier Minuten später wurde Ballo im Strafraum klar getroffen. Leon Petö verwandelte den fälligen Elfmeter nervenstark zum 2:0. Der Doppelschlag gab Freiberg Sicherheit – und riss Freiburg aus dem Rhythmus.

Kurz vor der Pause traf Catak zwar zum Anschluss (45.), doch anders als in den vergangenen Wochen ließ sich der SGV davon nicht aus der Bahn werfen. Die Mannschaft verteidigte reifer, konzentrierter, geschlossener als zuletzt.

Valpoort scheiterte in Halbzeit zwei noch an der Latte, doch der SGV rettete die Führung über die Zeit. Und als der Schlusspfiff kam, fiel eine Last ab, die sich über zwei Monate aufgebaut hatte.

„Ein riesiger Stein ist abgefallen“ – Lushtaku erklärt den Wendepunkt

Nach dem Spiel sprach Trainer Kushtrim Lushtaku offen über Druck, Zweifel und die Bedeutung dieses Erfolgs: „Uns allen ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Wir hatten sechs der letzten acht Spiele, die wir eigentlich hätten gewinnen müssen, nicht gewonnen. Heute haben die Jungs mutig und selbstbewusst gespielt. Wir haben hochverdient gewonnen. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“

Warum es diesmal funktionierte? „Es gab eine klare Ansage von mir: Wir müssen wieder das spielen, was uns am Anfang der Spielzeit so stark gemacht hat. Die Trainingswoche war hervorragend. Man hat die Energie wieder gespürt, die uns zu Saisonbeginn auszeichnete.“, so Lusthaku.

Die Erleichterung entlud sich nach dem Schlusspfiff in einem kollektiven Jubel: „Die Jungs haben gefeiert, als hätten sie die Meisterschaft geholt. Das zeigt, welche Last sie mit sich getragen haben.“ Auch SGV-Präsident Emir Cerkez teilte diese Emotion: „Er hat uns gratuliert und stand immer hinter uns. Wir haben sein Vertrauen jederzeit gespürt.“ betont Lushtaku.

Der Blick nach vorn: Frankfurt kommt – und der Glaube ist zurück

Der Sieg war sportlich wichtig – aber psychologisch noch wichtiger. Doch Lushtaku bremst bewusst: „Wir bleiben demütig. Der Fokus liegt jetzt auf dem Spitzenspiel gegen Frankfurt. Heute dürfen sie feiern – aber ab morgen arbeiten wir wieder.“

Ein Erfolg gegen Frankfurt könnte zum Symbol werden: dass Freiberg nicht nur Tabellenführer ist, sondern wieder einer sein will.

Historischer Erfolg: Die U19 steigt in die Bundesliga auf – ein Triumph, der den Verein verändert

Es war aber nicht nur der Tag des erlösenden Profisiegs. Es war ein Tag, der in die Vereinschronik eingehen wird. Die U19 des SGV Freiberg hat nach einem dramatischen 2:1-Erfolg gegen den TuS Ergenzingen die Meisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg gewonnen und steigt erstmals in der Geschichte des Vereins in die A-Junioren-Bundesliga auf.

Ein Rückstand wurde gedreht, die Nerven hielten, die Fans tobten. Die Emotionen auf dem Kunstrasen und auf der Tribüne reichten von reinem Glück bis zu Tränen der Erleichterung.

Ein Triumph, der weit über den Sport hinausgeht

Das Trainergespann Ihsan Başaran, Noah Welter und Luc Ziegler hat am Sonntag Geschichte geschrieben, das in der SGV-Historie lange Bestand haben wird. Mit einem Last-Minute-Titel am allerletzten Spieltag schnappte ihre U19 den Konkurrenten Großaspach und Weinheim die Meisterschaft vor der Nase weg – ein Saisonfinale, das man in Freiberg noch lange erzählt wird.

Auch Freibergs Jugendleitung zeigte sich tief bewegt. Nachwuchsleiter Ivo Popić ordnet den Erfolg ein: „Das ist einer der größten Momente in der Geschichte unserer Nachwuchsabteilung. Dieses Team hat unglaublichen Charakter gezeigt. Ich bin sehr stolz und glücklich.“ Zugleich verweist Popić auf die Basis des Erfolgs: „Ein großer Dank gebührt auch Trainer-Vorgänger Walid Khaled, der den Grundstein gelegt hat.“

Nachwuchsleiter Herbert „Hebbe“ Offenbächer sieht im Bundesliga-Aufstieg mehr als nur einen sportlichen Schritt: „Wir haben in den letzten Jahren viel investiert – strukturell, sportlich, menschlich – trotz vieler Widrigkeiten. Dieser Aufstieg ist die Bestätigung unserer Arbeit. Er ist ein historischer Meilenstein für den gesamten Verein.“

Auch U19-Coach Noah Welter ordnete den Bundesliga-Aufstieg mit deutlichen Worten ein und gab einen tiefen Einblick in die emotionalen Momente des Entscheidungsspiels: „Hard work pays off – harte Arbeit zahlt sich aus. Kein Team hat über die gesamte Saison mehr investiert als wir. Dieser unglaubliche Spirit hat uns getragen. Die Jungs haben niemals aufgegeben. Solche Chancen bekommst du vielleicht nur einmal im Leben. Genau das haben wir der Mannschaft in der Halbzeit mitgegeben, als wir noch 0:1 hinten lagen – und die Jungs haben es verstanden.“

Erste Mannschaft und U19: Ein Austausch, der Früchte trägt

Die Verbindung zwischen der ersten Mannschaft und dem Nachwuchs ist längst mehr als ein formaler Austausch – sie ist gelebte Vereinsphilosophie. Cheftrainer Kushtrim Lushtaku unterstreicht das: „Wir stehen im ständigen Wissensaustausch. Ich bin stolz auf die U19 und auf die Arbeit des Trainerteams. Für die Strahlkraft des Vereins ist der Bundesliga-Aufstieg von unschätzbarem Wert.“

Tatsächlich sind U19-Spieler und das Trainerteam regelmäßig im Training der Ersten zu Gast. Inhalte, Ideen und Spielprinzipien werden bewusst miteinander verknüpft. Die Entwicklung der Jugendmannschaft ist daher kein Zufallsprodukt, sondern Ergebnis einer klaren, strukturierten Zusammenarbeit.

Während die Regionalliga-Mannschaft in Freiburg ihren Negativlauf beendete, setzte die U19 ein Ausrufezeichen, das weit über diesen Sonntag hinausstrahlt. Beide Teams zeigen: Beim SGV Freiberg wächst etwas zusammen, das den Verein nachhaltig prägen könnte.

Leon Petö mit dem Cristiano Ronaldo Jubel