SGV Freiberg siegt erneut!
Es war das erwartet schwere Spiel beim Traditionsklub Kickers Offenbach – doch der SGV Freiberg behielt im Hexenkessel am Bieberer Berg die Nerven. Mit beeindruckender Spielkontrolle, eiskalter Chancenverwertung und einem erneut überragenden Kapitän Kehl-Gomez.
Vor einem Jahr stand Kushtrim Lushtaku als Co-Trainer an der Seitenlinie des Bieberer Bergs – und feierte mit dem SGV Freiberg einen 2:0-Auswärtssieg. Nun kehrte er als Cheftrainer zurück. Und wieder nahm sein Team drei Punkte mit – dieses Mal beim spektakulären 5:2-Erfolg gegen Kickers Offenbach. Für Lushtaku war es „ein ganz besonderes Gefühl – diese Atmosphäre und dieses Stadion erneut zu erleben“.
Die Frage, ob die Freiberger ihre makellose Serie auch beim Traditionsklub OFC fortsetzen können, beschäftigte Fans und Experten vor dem 8. Spieltag gleichermaßen. Die Antwort gaben die Gäste auf dem Platz – eindrucksvoll, abgeklärt und gnadenlos effizient.
Doppelschlag dreht das Spiel vor der Pause
Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern: Offenbach presste hoch, lief früh an und zwang Freiberg zu Fehlern. „Wir haben uns von ihrer robusten Spielweise nicht einschüchtern lassen. Offenbach ist gut gestartet“, sagte Lushtaku. Dennoch habe seine Mannschaft früh zwei „hundertprozentige Chancen“ gehabt – ungenutzt.
Dann eine Szene wie aus dem Lehrbuch: Freistoß Offenbach, Kopfball Crljenec – das 1:0 (24.). Die Stimmung am Bieberer Berg kochte. Doch Freiberg reagierte reif: Nach einem Ballverlust von Karada schaltete der SGV blitzschnell um – Grobelnik hob den Ball aus halblinker Position über Brinkies hinweg zum 1:1-Ausgleich (36.). Nur drei Minuten später war es erneut Grobelnik, der per Elfmeter zum 2:1 traf. Doppelschlag. Spiel gedreht.
Traumtor, Turbulenzen – und Neuzugänge treffen erneut
Offenbach kam mit Wut aus der Kabine, hatte mehr Spielanteile – doch richtig gefährlich wurde es kaum. Stattdessen nutzte Freiberg eine erneute Nachlässigkeit in der OFC-Defensive: Arh Cesen klärte unzureichend, Selitaj traf aus dem Stand sehenswert in den Winkel – 3:1 (70.). „Offenbach ist bei Standards brandgefährlich – da war Robustheit und Coolness gefragt. Meine Jungs haben ein überragendes Spiel geliefert“, lobte Lushtaku.
Die Schlussphase wurde wild. Zunächst profitierte Valpoort von einem Ausrutscher Knothe und netzte zum 4:1 ein (88.) – bereits sein zweiter Treffer im zweiten Spiel. Dann traf OFC-Stürmer Bah per Solo zum 2:4 (90.+2), ehe Julian Kudala – auch er zum zweiten Mal in Folge erfolgreich – den 5:2-Endstand herstellte (90.+3).
Fokus nur auf das eigene Spiel – Kapitän Kehl-Gomez: der Dirigent
Lushtaku zeigte sich nach dem Abpfiff rundum zufrieden – auch mit Blick auf die Kulisse: „Die Atmosphäre hier ist gewaltig. Es war so laut, dass die Spieler mich kaum hören konnten – umso wichtiger ist es, einen Kapitän wie Kehl-Gomez zu haben, der das Spiel auf dem Platz dirigiert.“
Auf die Patzer der Konkurrenz und den wachsenden Vorsprung in der Tabelle angesprochen, bleibt Lushtaku unbeeindruckt: „Wir schauen nur auf uns. So wie wir trainieren, so spielen wir auch – und das macht mein Team aktuell vorbildlich.“
Freiberg ist die Mannschaft der Stunde – und die Gejagten
Mit dem achten Sieg im achten Spiel (24 Punkte, 28:5 Tore) bleibt der SGV Freiberg unangefochten an der Tabellenspitze der Regionalliga Südwest – sieben Punkte vor dem ersten Verfolger FSV Frankfurt. Für viele ist der SGV längst mehr als eine Überraschung:
Die Mannschaft ist das Team, das es zu schlagen gilt. Der Tabellenführer – und die Gejagten. Ein Gefühl, das viele Spieler und Fans bislang nicht kannten.
Ausblick: Heimspiel gegen Hessen Kassel
Am kommenden Samstag (9. Spieltag) wartet mit Hessen Kassel der nächste Traditionsklub auf die Freiberger. Dann heißt es: Heimspiel im Wasenstadion – gegen einen Gegner mit Ambitionen. Der SGV will den nächsten Schritt machen – und den neunten Sieg in Folge.