„Wir müssen cleverer agieren“
Nach der unglücklichen 2:3-Niederlage in der Nachspielzeit bei den Stuttgarter Kickers haben wir mit Cheftrainer Kushtrim Lushtaku und Kapitän Marco Kehl-Gomez gesprochen. Beide analysieren die Partie und blicken auf das kommende Auswärtsspiel beim KSV Hessen Kassel.
Cheftrainer Kushtrim Lushtaku im Interview
Zweimal in Führung gegangen und am Ende in der Nachspielzeit verloren. Was kann man da das nächste Mal besser machen?
„Das ist natürlich extrem bitter. Wenn man auswärts zweimal in Führung geht und am Ende trotzdem mit leeren Händen dasteht, ist das sehr enttäuschend. Wir haben über weite Strecken der Partie ein gutes Spiel gemacht, waren sehr präsent, haben das Spiel kontrolliert und unsere Tore gut herausgespielt. Aber dann bekommen wir Gegentore, die so nicht passieren dürfen – besonders das Tor in der Nachspielzeit ist natürlich extrem ärgerlich.
Was wir besser machen müssen, ist ganz klar: Wir müssen in solchen Phasen abgezockter sein, cleverer agieren, taktisch reifer auftreten. Das bedeutet zum Beispiel, in den entscheidenden Momenten auch mal ein Foul zu ziehen, den Spielfluss des Gegners zu unterbrechen oder den Ball kompromisslos zu klären. Solche Kleinigkeiten entscheiden auf diesem Niveau über Sieg oder Niederlage. Wir werden die Szenen gemeinsam analysieren und daran arbeiten, damit wir in Zukunft solche Führungen über die Zeit bringen.“
Am Samstag geht’s schon wieder weiter. Was muss besser gemacht werden, damit man als Sieger vom Platz geht? Immerhin war man 15 Spiele lang ungeschlagen.
„Ja, das ist eine Serie, auf die wir wirklich stolz sein können. 15 Spiele ungeschlagen zu bleiben ist in dieser Liga keine Selbstverständlichkeit und spricht für die Qualität und Mentalität der Mannschaft. Natürlich tut eine Niederlage weh, vor allem auf diese Art und Weise – aber wir werden uns davon nicht aus der Bahn werfen lassen.
Am Samstag haben wir direkt die Chance, eine Reaktion zu zeigen. Dafür müssen wir wieder zu unseren Stärken zurückfinden: Wir brauchen eine hohe Intensität, klare Abläufe, eine stabile Defensive und die Überzeugung im Spiel nach vorne. Wichtig ist auch, dass wir als Team noch enger zusammenrücken und wieder diesen absoluten Siegeswillen auf den Platz bringen – so wie in den Wochen zuvor. Wenn wir das schaffen, bin ich überzeugt davon, dass wir die drei Punkte mit nach Freiberg nehmen.“
Kapitän Marco Kehl-Gomez im Interview
Zweimal in Führung und am Ende trotzdem verloren – was war der Knackpunkt?
„Das ist korrekt – wir sind zweimal in Führung gegangen, und da musst du als Sieger vom Platz gehen oder zumindest einen Punkt mitnehmen. Dass wir dann mit der letzten Aktion noch das Gegentor kassieren, darf uns so einfach nicht passieren. In solchen Momenten musst du konsequenter verteidigen oder den Deckel draufmachen – und wir hatten ja genügend Chancen, das 3:1 zu machen. Die haben wir nicht genutzt, und so kassierst du eben zwei Tore, die wir in der Box sehr schlecht verteidigt haben.“
Ihr habt das Spiel über weite Strecken kontrolliert und seid mit zwei Traumtoren in Führung gegangen. Sehen wir sowas öfter?
„Ich glaube, wir haben schon viele Spiele in dieser Saison kontrolliert – das gilt auch für die Partie gegen die Stuttgarter Kickers. In der ersten Halbzeit hatten wir deutlich mehr Ballbesitz, konnten das aber nicht in klare Chancen umwandeln. In der zweiten Hälfte haben wir dann sehr dominanten Fußball gespielt, viel Ballbesitz gehabt und auch ein paar gute Torchancen herausgespielt.
Klar, die zwei Tore waren wunderschön – solche Treffer sieht man gerne. Aber für mich ist das letztlich nicht entscheidend. Ob der Ball aus zwei Metern über die Linie gedrückt wird oder aus 30 Metern im Winkel landet – am Ende muss das Resultat stimmen. Und das hat gegen die Kickers leider nicht gepasst.“
Am Samstag geht's gegen Kassel weiter – was erwartet uns dort?
„Ja, das war jetzt eine sehr bittere Niederlage gegen die Kickers. Trotzdem war nicht alles schlecht – im Gegenteil: Vieles war auch sehr positiv. Wir haben über weite Strecken dominant gespielt, aber im letzten Drittel zu viele falsche Entscheidungen getroffen. In der eigenen Box waren wir bei den entscheidenden Momenten nicht nah genug am Mann, nicht griffig genug.
Wenn man sich die letzten beiden Gegentore anschaut, dann ist klar: Das muss gegen ein starkes Team wie Kassel definitiv besser werden. Wir wissen, was wir besser machen müssen – jetzt gilt es, das am Samstag auf den Platz zu bringen.“
Vielen Dank an unseren Cheftrainer und unseren Kapitän für die offenen Worte. Am Samstag steht das nächste Auswärtsspiel bei KSV Hessen Kassel an. Jetzt heißt es: Mund abputzen, weitermachen und gemeinsam stark zurückkommen – mit eurer Unterstützung!