Was ist los mit dem SGV Freiberg?
„Was ist da bloß los in Freiberg?“ – Diese SMS erhielt SGV-Jugendleiter Ivo Popic vor wenigen Tagen. Seine Antwort war schlicht: „Das Ergebnis vieler kleiner, richtiger Entscheidungen.“ Sieben Spiele, sieben Siege, 23:3 Tore, beste Offensive, beste Defensive – und ein Team, das sich in der Regionalliga Südwest Woche für Woche neu erfindet.
Popics Traum von zehn Siegen in Serie – er lebt
Seit Jahren träumt Popic davon, dass der SGV Freiberg zehn Regionalligaspiele in Folge gewinnt. Nun fehlen nur noch drei. Wer die Mannschaft aktuell spielen sieht, stellt sich eher die Frage: Wieso eigentlich nur zehn?
Denn auch der Bahlinger SC, Tabellen-17. vor dem Spieltag, war am Samstag im Freiberger Wasenstadion keine Hürde. Die Elf von Trainer Kushtrim Lushtaku dominierte das Spiel über 90 Minuten und ließ beim 5:0-Erfolg keine Zweifel an ihrer Entschlossenheit aufkommen.
Geduldsspiel gegen einen tief stehenden Gegner
„Wir haben über 90 Minuten das Spiel dominiert“, sagte Trainer Lushtaku im Gespräch mit Ludwigsburg24. „Bahlingen stand sehr tief, wir mussten mit viel Geduld spielen.“ Die ersten Chancen ließen nicht lange auf sich warten – in der 29. Minute belohnte sich der SGV: Leon Petö traf zur 1:0-Führung, nachdem eine kurz ausgeführte Ecke über mehrere Stationen zu ihm kam.
Wenig später sah Bahlingens Innenverteidiger die Gelb-Rote Karte – ein entscheidender Moment. „Das hat uns natürlich geholfen“, so Lushtaku. In der zweiten Halbzeit erhöhte Grobelnik per Elfmeter auf 2:0 (54.), ehe erneut Petö seinen zweiten Treffer erzielte (68.) – das 3:0 war die Vorentscheidung.
Last-Minute-Neuzugänge schlagen ein
In der Schlussphase durften dann auch die Neuzugänge ihr Können zeigen: Meghon Valpoort belohnte sich bei seinem Heimdebüt mit dem 4:0 – er drückte den Ball aus dem Gewühl über die Linie. In der Nachspielzeit legte Julian Kudala nach und setzte mit dem 5:0 den Schlusspunkt.
„Valpoort und Kudala haben sich heute stark eingebracht und schnell ins Teamgefüge gefunden“, sagte der SGV-Coach. Besonders zufrieden zeigte er sich mit Leon Petö: „Er wird von Woche zu Woche besser und vertritt Marius Köhl, der aktuell verletzt fehlt, richtig stark.“
„Sehr, sehr schwierig, aktuell gegen uns zu gewinnen“
Mit sieben Siegen aus sieben Spielen thront Freiberg weiterhin unangefochten an der Tabellenspitze. Die Euphorie ist groß – doch Lushtaku stapelt tief und bleibt fokussiert: „Im Großen und Ganzen bin ich mit der Leistung zufrieden. Aktuell ist es sehr, sehr schwierig, gegen uns zu gewinnen. Ich habe volles Vertrauen in die Jungs – sie hängen sich in jede Trainingseinheit rein und haben einen unfassbaren Willen.”
Ausblick: Spitzenspiel gegen Kickers Offenbach
Am kommenden Wochenende wartet ein echter Härtetest: Freiberg reist zu den Offenbacher Kickers. „Mit den Fans im Rücken wird das für uns nicht einfach“, so Lushtaku. „Aber wir fahren nach Offenbach, um zu gewinnen.“
Wenn das gelingt, fehlen dem SGV Freiberg nur noch zwei Siege zum zehnten Streich – und Ivo Popic müsste sich langsam einen neuen Traum überlegen.